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Geburtshelferkröte

Wissenschaftlicher Name

Alytes obstetricans

Rote Liste NRW

2 (stark gefährdet)

Verbreitung

Im rechtsrheinischen Stadtteil Bonns in wenigen Gewässern auf dem Ennerthöhenzug. Im linksrheinischen Teil nur im Kottenforst.

Ansprüche

  • Tiefe, möglichst fischfreie bis -arme Gewässer, aufgelassene Steinbrüche, mittelgroße Waldtümpel, mitunter Gartenteiche.
  • Gering beschattete und vegetationsarme Ufer mit Versteckmöglichkeiten in Nischen, Höhlen und unter Totholz. Die Landlebensräume sind wichtig für die Rufplätze der Männchen. Die Männchen übernehmen bei der Paarung an Land die Laichschnüre der Weibchen und betreiben aktiv drei Wochen Brutpflege indem sie diese mit sich herumtragen. Die reifen Laichschnüre werden dann ins Gewässer abgelegt. Dabei schlüpfen die Larven nach wenigen Sekunden bis Minuten.

Gefährdung

  • Die Geburtshelferkröte ist eine der seltensten Amphibienarten im Bonner Stadtgebiet. In den letzten Jahrzehnten sind die Bestände auf beiden Seiten stark zurückgegangen, was vor allem mit dem Verlust von guten Fortpflanzungsgewässer und der Verbuschung der Landlebensräume zusammenhängen dürfte.

  • Die Geburtshelferkröte leidet zudem unter dem er Hautpilz Batrochytridium dendrobatitis aus Afrika. Obwohl bei uns in NRW keine Massensterbe-Ereignisse bekannt sind, gibt es im erweiterten Umfeld der Bonner Populationen bereits positive Nachweise. Bislang konnte der Hautpilz im Bonner Stadtgebiet von uns noch nicht nachgewiesen werden. Wir arbeiten in unseren Einsatzgebieten aus diesem Grund stets mit desinfizierten Arbeitsmaterialien (Reusen, Stiefel, Kescher u.a.).

Maßnahmen

Im Kottenforst haben wir 2019 im Rahmen des LIFE-Projekts „Villewälder“ neue Gewässer und Landlebensräume für die Art geschaffen. Die bestehende Reliktpopulation haben wir gezielt gestärkt und sie scheint sich zu vergrößern. Zudem bekamen wir in den Jahren 2019 bis 2020 die Erlaubnis insgesamt 600 Larven aus einer stabilen Spenderpopulation zu entnehmen, aufzuziehen und in die Projektgewässer im Kottenforst auszubringen.

Anfang 2023 haben wir die Geburtshelferkrötengewässer im Kottenforst freistellen lassen.

Im Härlepark in Oberkassel haben wir 2021 ein Dernoton-Gewässer für die Geburtshelferkröte anlegen lassen.

Strukturreiche Laubwälder mit viel Totholz: optimaler Lebensraum des Feuersalamanders.

Kornblume im Klatschmohn-Feld

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