Biostation-B-REK-0082-Ennert-Amphibienzaun

Der Feuersalamander und die Salamandepest

Der Feuersalamander ist eine faszinierende Amphibienart, die in feuchten Wäldern Europas beheimatet ist. Mit seiner markanten schwarz-gelben Färbung und seinem langsamen, schleppenden Gang ist er leicht zu erkennen. Diese Salamander sind nachtaktiv und ernähren sich hauptsächlich von kleinen Wirbellosen.

Leider ist der Feuersalamander durch verschiedene Bedrohungen gefährdet, darunter die Salamanderpest. Diese, durch den Pilz Batrachochytrium salamandrivorans verursachte Krankheit, breitet sich unter Salamanderpopulationen aus und hat bereits zu massiven Bestandseinbußen geführt. Die Salamanderpest ist besonders verheerend, da Salamander keine natürliche Immunabwehr gegen den Pilz besitzen.

Die Ausbreitung der Salamanderpest aufzuhalten ist nur sehr schwer möglich. Wir selbst gehen sicher, dass wir den Pilz durch unserer Arbeit nicht verbreiten, indem wir z.B. unsere Arbeitsgeräte und Schuhe nach dem Arbeiten mit den Tieren oder auch bei sonstigen Arbeiten im Wald desinfizieren. Wir halten uns an das Hygieneprotokoll des LANUV NRW.

Weitere Informationen zur Salamanderpest:

https://www.bra.nrw.de/system/files/media/document/file/2023-02-02_salamanderpest_a4_infoblatt_0.pdf

https://www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/amphibienkrankheiten

https://mvences.de/Salamandra_22_Volume56_Issue3.pdf

Hinweise für Erholungssuchende

  • In Wäldern feuchte und nasse Lebensräume meiden; Um eine Ausbreitung der Krankheitserreger zu verhindern, ist es wichtig die Amphibien – in erster Linie den Feuersalamander, aber auch Molche – nicht anzufassen und ihre Land- und Wasserlebensräume nicht zu betreten. Spaziergänger mit und ohne Hund, Wanderer, Jogger, Nordic Walker, Mountain Biker, Förster, Jäger, Ornithologen und andere Personen sollten daher prinzipiell auf den Wegen bleiben. Hunde sollten insbesondere in Waldlandschaften nicht freilaufen, sondern an der Leine geführt werden. Sie sollten vor allem Bäche und ihre Uferbereiche, aber auch alle anderen Fließ- und Stillgewässer in Wäldern, selbst Tümpel oder wassergefüllte Wagenspuren nicht betreten. Dies alles sind Lebensstätten der genannten Amphi-
    bienarten.
  • Desinfizieren; Kommt es doch zu Kontakten mit den Amphibien oder ihren Lebensstätten, können sich die
    Sporen der Amphibienpilze an Händen, Hundepfoten, in den Profilen von Autoreifen und Schuhen festsetzen. Deshalb sollten grundsätzlich die Profile der Schuhe an Ort und Stelle gründlich von der anhaftenden Erde befreit werden. In der feuchten Erde können Krankheitserreger enthalten sein und weitergetragen werden. Nach der gründlichen Säuberung sollte man die Schuhe desinfizieren. Als Desinfektionsmittel kann eine 70-prozentige Alkohollösung (z.B. verdünnter Brennspiritus Verhältnis ca. 3 Teile Wasser auf 7 Teile Spiritus) verwendet werden. Das Desinfektionsmittel sollte mindestens zwei Minuten einwirken, bevor die Schuhe neu genutzt werden. (Quelle LANUV NRW)

Der Feuersalamander

Wissenschaftlicher Name

Salamandra salamandra

Rote Liste NRW

G (Gefährdung unbekannten Ausmaßes)

Verbreitung

Im Rhein-Erft-Kreis nur in den Altwaldgebieten des Ville-Rückens (Königsdorfer Wald, Ville-Seen) und in angrenzenden, teilbewaldeten Biotopen (Buschbellerwald)

In Bonn im Kottenforst, Venusberg inkl. der Hänge, im Katzenlochbachtal, im Melbtal und in den Wäldern des Ennerts (Siebengebirge) vorhanden.

Ansprüche

  • Laubholzreicher Altwald mit viel liegendem Totholz
  • Fischfreie, kleine bis mittelgroße Stillgewässer, Quellbereiche und kleinere Fließgewässer

Gefährdung

  • Kommt im Rhein-Erft-Kreis nur lokal im Osten auf dem Villerücken vor. Bedeutsam sind die Bestände in den vielen kleineren und größeren Tümpeln sowie Gräben im Königsdorfer Wald und im Umfeld der Villeseen.

  • Durch das Austrocknen der Klein- und Kleinstgewässer in niederschlagsarmen Frühjahren können erhebliche Verluste bei den Larven entstehen.

  • Der Feuersalamander ist stark von einer tödlichen Amphibienkrankheit betroffen. Der Hautpilz Batrochytridium salamandrivorans aus Asien hat bereits zu Massensterben in den Niederlanden, in der Eifel, im Ruhrgebiet und im Bergischen Land geführt. Wir arbeiten in unseren Einsatzgebieten daher stets mit desinfizierten Arbeitsmaterialien (Reusen, Stiefel, Kescher u.a.).

Maßnahmen

  • Im Königsdorfer Wald und in den Quarzwerken Frechen haben wir mit kleineren Artenschutzmaßnahmen dazu beigetragen das Angebot an Klein- und Kleinstgewässern zu erhöhen, was dem Feuersalamander zu Gute kommt.

Strukturreiche Laubwälder mit viel Totholz: optimaler Lebensraum des Feuersalamanders.

Ein typischer Bach mit Feuersalamandern
Ein typsicher Bach, in dem der Feuersalamander seine Larven ablegt