Die Zauneidechse

Die Zauneidechse, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen “Lacerta agilis”, ist eine der häufigsten Eidechsenarten in Deutschland. Sie gehört zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae) und ist vor allem in offenen Landschaften wie Wiesen, Heiden, Mooren und Waldrändern anzutreffen. Die Zauneidechse zeichnet sich durch ihr auffälliges Aussehen aus. Die Männchen haben im Frühjahr und Sommer eine leuchtend grüne bis bronzefarbene Färbung, während die Weibchen eher bräunlich gefärbt sind. Beide Geschlechter haben eine gestreifte Zeichnung auf dem Rücken und an den Seiten, die ihnen eine gute Tarnung in ihrem Lebensraum bietet. Die adulten Tiere erreichen eine Körperlänge von etwa 15-20 Zentimetern, wobei der Schwanz mehr als die Hälfte der Gesamtlänge ausmacht.

Lebensraum und Verbreitung

Die Eidechsen bevorzugen sonnige und warme Lebensräume, in denen sie sich gut aufheizen können. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen, die sie mit ihrer schnellen Zunge fangen.

Die Zauneidechse ist ein Kulturfolger und profitiert von menschlichen Siedlungen, Gärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen, aber nur, wenn die Vegetation nicht zu dicht ist, denn die Tiere legen ihre Eier in offenem Boden ab.

In Deutschland ist die Zauneidechse weit verbreitet und kommt in nahezu allen Bundesländern vor. Besonders häufig ist sie in den östlichen Bundesländern sowie in den Mittelgebirgen anzutreffen. 

In Bonn gab es mal einige Vorkommen, aber es werden wegen der zunehmenden Bebauung immer weniger. Der Rhein-Erft-Kreis ist generell nur wenig von Zauneidechsen besiedelt. Hier mangelt es vor allem durch die großen Äcker an strukturreichem Grünland. Im Umfeld der ehemaligen Braunkohletagebaue und Kohlebahnen findet man allerdings immer wieder einige Tiere.

Gefährdung und Schutz

Die Zauneidechse ist als rein europäische Art mit hohen Ansprüchen an den Lebensraum eine typische Zeigerart für extensiv bewirtschaftetes, strukturreiches, mageres Grünland mit Offenboden, wie z.B. Kalkmagerrase und Sandmagerrasen oder mageren Brachen. Daher ist sie auch im Anhang IV der FFH-Richtlinie der EU aufgeführt. 

Aus diesem Grund ist er nach deutschem Recht streng geschützt (BArtSchV).

Auf der Roten Liste NRWs gilt sie als “ Stark gefährdet”.

Sie ist vor allem durch den Verlust der natürlichen Lebensräume durch Bebauung und Straßenbau bedroht. Allerdings spielen auch rigorose Pflegemaßnahmen an Bahnlinien, Wegrändern und sonstigen Böschungen eine große Rolle. Auf Brachen reichert sich Stickstoff aus der Luft an und die intensive Landwirtschaft führt zur Überdüngung von Wiesen. Dadurch wird die Bedeckung durch Vegetation auf den Flächen zu dicht, sodass die Tiere keine Eier mehr in den Boden legen können.  Eine intensive Mahd, sowie Haustiere wie Katzen und Hunde bedrohen die Tiere direkt.

Was tun wir?

Die Biologische Station Bonn / Rhein-Erft organisiert zusammen mit den Unteren Naturschutzbehörden Pflegemaßnahmen in ehemaligen Kiesgruben und auf anderen Flächen mit offenen Böden und schütterer Wiesen-Vegetation. 

Wir schneiden Hänge frei, legen Holz-, Stein- und Sandhaufen an, organisieren Beweidung mit Schafen und Ziegen und sorgen insgesamt für eine Strukturreiche Landchaft.

Darüber hinaus haben wir ein Meldeportal für Eidechsen eingerichtet, wo alle Bürger*innen ihre Funde eintragen können.