Erfolgreicher Insektenschutz in der Kiesgrube Niederberg in Erftstadt

Die Biologische Station entwickelt seit 2013 mit Unterstützung des Rhein-Erft-Kreises und der Stadt Erftstadt die ehemalige Kiesgrube Niederberg als Insektenlebensraum.

Nach Ende der Abbautätigkeit hatten sich in weiten Teilen der Kiesgrubensohle Bäume und Sträucher ausgebreitet. In den letzten 10 Jahren konnten durch regelmäßige Entbuschungsmaßnahmen und den Einsatz einer Forstfräse offene Sandflächen wiederhergestellt werden, von denen zahlreiche wärmeliebende Insektenarten profitieren.
Nachdem 2013 nur noch wenige Nester der Hosenbiene, einer im Boden nistenden Einsiedlerbiene, festgestellt wurden, hat sich das Vorkommen dieser Art inzwischen stabilisiert. Wir konnten dieses Jahr mehr als 200 Nester zählen.

Hosenbienenweibchen sammeln mit ihren “pumphosenartigen” Sammelhaaren an den Hinterbeinen Pollen von Korbblütlern, wie Wegwarte oder Habichtskräutern, als Nahrung für die Nachkommen und graben ihre Nester bis zu 80 cm tief in
sandige Böden.

Diese Wildbiene ist aufgrund der Bindung an Sandböden als Nisthabitat eine Charakterart für aufgelassene Kiesgruben. Ohne Pflegemaßnahmen gehen aufgelassene Kiesgruben als Lebensraum für die Hosenbiene und andere wärmeliebende Insektenarten verloren.