Artenschutz

Der “Artenschutz” ist ein Teil des Naturschutzes und beschäftigt sich mit dem Schutz von besonderen, meist seltenen, Tier- und Pflanzenarten. Die Betrachtung erfolgt dabei aus ökologischer Sicht, das heißt, es steht nicht das Einzeltier im Fokus, sondern Populationen der jeweiligen Art. Damit unterscheidest sich der Artenschutz vom Tierschutz, bei dem das Einzeltier im Zentrum der Betrachtung liegt. 

Beim Artenschutz geht es also nicht in erster Linie darum, ob ein einzelner Feldhamster überlebt, sondern wie die Population dauerhaft in einem Gebiet erhalten werden kann.

Artenschutz durch die Biologische Station Bonn / Rhein-Erft

Die Arbeiten der Biologischen Station rund um das Thema Artenschutz umfassen die Kartierung der Bestände von FFH-Arten, Verantwortungsarten und anderen Zielarten im Naturschutz sowie die Konzeption und Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume und des Schutzes dieser Arten.

Ein fachlicher Schwerpunkt beim Monitoring besteht bei der Kartierung von Amphibien- und Reptilienarten. Neben typischen Arten aus Abgrabungen wie Kreuz- und Wechselkröte erfassen wir regelmäßig Bestände von Springfrosch, Gelbbauchunke und Knoblauchkröte sowie Zaun- und Mauereidechse. Bei den Insekten kartieren wir seit vielen Jahren systematisch das letzte Vorkommen des Dunklen Moorbläulings in der Stadt Bonn. Im Rhein-Erft-Kreis stehen neben dem Feldhamster vor allem Feldvogelarten wie die Grauammer, das Rebhuhn und der Steinkauz im Fokus. 

Darüber hinaus beraten wir jedes Jahr viele Bürger*innen und Kolleg*innen bei Fragen rund um das Thema Artenschutz und geben fachliche Auskünfte bei zahlreichen Anfragen aus den Verwaltungen der Kommunen, Kreise und Planungsbüros.

Weitere interessante Informationen über die Schwerpunkte unserer Arbeit gibt es bei Geschützte Arten in Bonn und im Geschützte Arten im Rhein-Erft-Kreis.

Informationsangebot der Stadt Bonn zum Artenschutz:
https://www.bonn.de/themen-entdecken/umwelt-natur/naturschutz-artenschutz.php

Informationsangebot des Rhein-Erft-Kreises zum Artenschutz:
https://www.rhein-erft-kreis.de/infrastruktur/umwelt/inhaltsseiten/landschaft-natur.php

Arten mit speziellen Ansprüchen

Aktuell von Artenschutzmaßnahmen abhängig: der Feldhamster

Einige heimische Arten haben spezielle Ansprüche, die nicht durch das Vorhandensein eines regional typischen Lebensraumes allein abgedeckt wird. Mit anderen Worten: Nicht alle Arten können im Wald überleben.

So gibt es z.B. Pionierarten, die in Lebensräumen leben, die unter natürlichen Bedingungen in Bewegung und Wandlung sind. Beispiele dafür sind:

Fluss- und Bachauen
Felsen Hangabbrüche und Geröllfelder
Windwurfflächen
sonstige Störflächen

Da derartige Lebensräume in der heutigen Kulturlandschaft nur sehr selten  spontan entstehen oder durch menschliche Maßnahmen ihrer Dynamik beraubt wurden, ist wiederum menschliches Eingreifen notwendig, um diese Lebensräume zu halten oder wieder entstehen zu lassen.

So ist es z. B. für die Amphibienarten Kreuzkröte und Wechselkröte nicht ausreichend, dass ein paar Tümpel in einer Landschaft vorhanden sind, sondern diese müssen weitgehend Pflanzen-, Fisch- und Insektenfrei sein. Da die Sukzession einen Tümpel langsam, aber sicher zuwachsen lassen würde, ist eine regelmäßige Pflege des Gewässers notwendig.

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